GALAKONZERT der Stadtmusik Basel – Philipp Wagner

GALAKONZERT der Stadtmusik Basel – Philipp Wagner

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(der-neue-merker.eu vom Januar 2018)

Von Michael Hug

Fällt der Begriff „Stadtmusik“ kommt wohl so manchem so manches Stadtfest, an welchem diese Formationen zackige Marschmusik zum Besten geben, in den Sinn. Sicher nimmt diese Sparte grossen Raum im Repertoire einer Stadtmusik ein – aber nicht den gesamten.

Die grosse musikalische Vielfalt, welche weit über traditionelle Märsche hinausgeht, stellt die Stadtmusik Basel (SMB) anlässlich ihres Galakonzertes am 20. Jänner besonders eindrücklich unter Beweis.

„Tout Bâle“ findet an diesem Abend den Weg ins Musical Theater – ich entdecke im Publikum den Basler Regierungsrat Baschi Dürr sowie den Grossratspräsidenten Joël Thüring, dessen Nachfolger Remo Gallacchi mit dem Waldhorn bewaffnet mit der SMB auf der Bühne sitzt.

Die Stadtmusik Basel und ihr langjähriger Dirigent Philipp Wagner, der nach 29 Jahren den Dirigentenstab während des abschliessenden Basler Marsches in die Hände von Mischa Meier übergibt, ziehen alle Register ihrer Kunst und präsentieren grosse musikalische Vielfalt mit grösster Präzision, viel Dynamik, Dramatik und Schmiss.

Gerade beim „Perpetuum Mobile“, dem Walzer „Rosen aus dem Süden“ von Johann Strauss fällt überhaupt nicht auf, dass eine reine Bläser-Schlagwerk-Formation musiziert. Den dramatischen Höhepunkt bildet „Saga Maligna“, die 2. Suite aus „Zaad van Satan“ des belgischen Komponisten Bert Appermont. Es handelt sich dabei um ein Musical für sieben Solisten, Chor und symphonisches Blasorchester, also ein Leckerbissen für die SMB. Faszinierend, wie Philipp Wagner die Holz- und Blechbläser sorgfältig einzeln heraus arbeitet um dann zusammen mit dem Schlagwerk dramatische, klanggewaltige, hoch emotionale Tutti zu erzeugen.

Philipp Wagners sensibles, fein differenzierte Dirigat wird von der äusserst spielfreudigen SMB aufgegriffen und perfekt umgesetzt – und dies durch alle Stücke, egal ob von Strauss, Bernstein, Webber, Levay, Epworth, oder Mercury. Es entsteht ein bunter musikalischer Klangstrauss voller Überraschungen auf höchstem Niveau.

Als Gäste agieren die Sängerin Véronique Denzler mit „Skyfall“ sowie die kleinen und grossen Tänzerinnen der Ballett- und Bewegungsschule Liestal (BBL). Sie begeistern besonders mit ihren Choreographien zu Henry Mancinis „Pink Panther“, Michael Jacksons „Bad“ und Duke Ellingtons „It Don’ t Men a Thing – If It Aint’t Got That Swing“. Mit Witz und Charme führt Moderator Gustav Thüring durch das Konzert.

Hochverdiente „Standig Ovation“ des zahlreich erschienenen Publikums für einen outstanding Konzertabend!